Der Gemeinderat beschloss die Anschaffung von zwei Baum-Containern nach dem Vorbild Offenburgs. Über den Standort ist noch nicht entschieden, viele liebäugeln aber mit dem Marktplatz.
Gengenbach. Nicht zuletzt dem Klimawandel ist es geschuldet, dass sich durch lange Hitzeperioden auch die Innenstadt immer stärker aufheizt. Bäume könnten hier Abhilfe schaffen, war sich auch der Gemeinderat Gengenbach am Mittwoch einig. Bürgermeister Thorsten Erny kündigte für die nahe Zukunft sogar eine „Großoffensive“ an, was Baumpflanzungen im Gengenbacher Innenstadt angeht.
In der Sitzung am Mittwoch in der Halle in Schwaibach ging es allerdings zunächst einmal um einen Stößrüpf in Sachen Grün, um im Bild zu bleiben. Die Stadt möchte zwei sogenannte Baumcontainer anschaffen. Die stellt die Hohberger Firma Simonhort her. Die Stadt Offenburg hat bereits vor dem Rathaus solche Container aufgestellt. Nun verlangt auch der Gemeinderat Gengenbach einen entsprechenden Auftrag mit einem Gesamtvolumen von 54.000 Euro. Nach Abzug der Förderung aus dem Programm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) verbleiben bei Gengenbach noch rund 20.000 Euro an Kosten.
Ausgeklügelt
Das Prinzip der mobilen Baumcontainer ist durchdacht. In einem dieser Gefäße, die bis zu 5,5 Meter langen und etwa 1,25 Meter tief sind, steckt nicht nur ein Baum samt Pflanzsubstrat, der ein Erdvolumen von immerhin etwa 2,5 Kubikmetern hat - also bereits ein stattliches Erdreich - es enthält auch einen Baumcontainer, auch eine Technik für die Bewässerung und das Wasser selbst. Darin ebenfalls ein Container befindet sich ein Wassertank mit bis zu 2000 Litern, der den Baum vorprogrammiert mit 80 bis 100 Litern Wasser pro Woche versorgt. Ist der Tank leer, gibt es einen digitalen Hinweis. Wasser, das in der Regel gesammeltes Regenwasser ist, kann aufgefüllt werden. Das Ganze hat ungefähr die Größe eines Parkplatzes, ist mobil, kann also bei Bedarf den Standort wechseln. Es gibt den Container in verschiedenen Ausführungen. Eine Nebelfunktion kann eingebaut werden, um die Luft abzukühlen. So kann er auch als attraktive Sitzmöbel genutzt werden oder auf Mitte einer Fußgängerzone.
Der Baumcontainer soll aber nur in wenigen Fällen und dann in Abstimmung mit den Kunden eingesetzt werden. Die können übrigens auch das Pflanzgefäß mieten, und an anderer Stelle in die Erde gepflanzt werden.
Im Gemeinderat gab es viel Lob für die Baumcontainer, aber grundsätzliche Zustimmung zur Anschaffung fehlte. Eine der Verwaltung vorgeschlagene Standort beim Klosterstraße (Abschnitt Klosterstraße bis Durchgang zur Hauptstraße) wurde von der Stadt ebenfalls geprüft, war aber abgelehnt. Die Stadt hatte diesen Standort bereits vorgeschlagen. Die Container sollen jeweils zwei Bäume gen Stadt. Eine Nebelfunktion wäre aufgrund unterschiedlicher Leitung nicht schwer oder gar nicht möglich.
Marktplatz Favorit
Im Gemeinderat kristallisierte sich bei der Diskussion schnell heraus, dass viele der Container lieber auf dem Marktplatz aufgestellt werden sollten. Achim Fuchs machte es deutlich: „Auf dem Marktplatz besteht das Problem der Aufheizung. Dort muss gehandelt werden“. Bürgermeister Erny stimmte seinen Fraktionskollegen zu und ergänzte, dass man ja mit dem Marktplatz sicher nicht viel falsch machen könne. Auch Jürgen Häsler (GLG) fand einen Standort Marktplatz ideal, um das soziale Leben in der Innenstadt zu stärken und zu kühlen.
Das sagte Bürgermeister Thorsten Erny, sei ein guter Hinweis. Man werde prüfen, ob der Standort zu ermöglichen ist, und die Entscheidung zeitnah kundgeben.
Damit wurde der einstimmige Votum des Gemeinderates für die Anschaffung der beiden Gengenbach-Container mit einem entsprechenden Empfehlungsbeschluss verabschiedet.
Von Dietmar Ruh